
Entwicklungzusammenarbeit als schwache Dienerin vieler Herren.
Entwicklungszusammenarbeit als Politikbereich konzentriert sich nicht nur geographisch auf Europas ehemalige Kolonialländer, sie weist selbst innerhalb der EU-Politik Merkmale einer den Großen ausgelieferten Kolonie auf.
Deren wichtigstes Merkmal: Starke (Ressorts) versuchen, ihre Probleme auf Kosten von schwachen zu lösen. Aus dem finanz- und strukturschwachen und nicht-prestigeträchtigen Politikbereich der EZA versuchen die mächtigeren Ressorts unter der Begleitmusik schöner Worte herauszuholen, was rauszuholen ist. Eigene Programmatik? Kann schon sein. Doch schwer nur kann den Begehrlichkeiten der Wirtschaft, der allgemeinen Außenpolitik, der Sicherheitspolitik und jetzt eben auch der Innenpolitik, zu deren Aufgabenbereich die Immigration zählt, widerstanden werden.
Die Politik-Kolonie Entwicklungszusammenarbeit hat zwar einen eigenen Namen, steht jedoch unter fremder Dominanz. Der Widerstand gegen Übergriffe von außen bleibt schwach und wenig sichtbar. Viele Entscheidungen bleiben dem Zufall überlassen, weil ein starker politischer Gestaltungswille fehlt.
Der Entwicklungszusammenarbeit hilft wohl nur das bewährte Standardrezept gegen den Neokolonialismus: Selbstbestimmung, Identität, starke eigene Strukturen, ein ausreichendes Budget und vor allem: ein wesentlich höheres Selbstwertgefühl.